Erschreckende Zahlen: Jede vierte Frau zwischen 16 und 85 Jahren in Deutschland hat mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt erfahren durch ihren Lebensgefährten, Ehemann oder ihrem Ex. Jede Stunde werden 14 Opfer hierzulande Opfer von Gewalt in ihrer Partnerschaft. Dabei ist wichtig zu wissen, dass Gewalt auch nicht-körperlich sein kann. Gewalt kann ebenso psychisch ausgeübt werden. In einem anonymisierten Gespräch mit Barbara Breitsprecher berichtet Suna A. (Name geändert; Anm.d.Red.) über ihre Erfahrung mit häuslicher Gewalt und wie ihr die Beratungsstelle der Diakonie geholfen hat, aus ihrer Beziehung und der damit verbundenen Gewalterfahrung herauszufinden.
Frau A., wie hat sich die Gewalt in Ihrer Beziehung dargestellt?
Suna A.: In meiner Ehe gab es keine körperliche Gewalt, aber psychische. Mein Mann hat es immer schwierig für mich gemacht und mich dauernd belastet, ohne dass ich einen Grund dafür herausfinden konnte.
War die Ehe von Anfang an schwierig?
A: Nein, am Anfang war alles gut. Vor zehn Jahren hatten wir geheiratet und bald darauf unser erstes Kind bekommen. Ich habe gearbeitet, mein Mann war arbeitslos. Wir waren aus einem Kriegsland nach Deutschland geflüchtet, mein Mann fand als Ingenieur hier aber keine Stelle. Er empfand das zunächst jedoch nicht als Problem, sondern übernahm die Rolle des Hausmanns, was er echt gut machte. Wir bekamen dann ein zweites Kind. Zunächst lebten wir mit seiner Großfamilie zusammen, die ständig ihre Kommentare dazu abgaben, dass ich arbeitete und er Zuhause bei unseren Kindern war. Schon bald find er oft an zu streiten, er vernachlässigte den Haushalt und kümmerte sich weniger um das Kind. Die gesamte Tagesorganisation musste nun ich übernehmen, zusätzlich zu meinem Job, was sehr stressig war. Hinzu kam, dass ich begonnen hatte das Abendgymnasium zu besuchen. Wir hatten fast jeden Tag einen großen Streit.
Wie kann man sich so einen Streit vorstellen?
A: Zunächst muss ich sagen, dass ich nicht gerne streite, das ist einfach nicht meine Sache. Und er weiß das. Er sitzt also entspannt im Sessel und dann sagt er plötzlich etwas sehr Verletzendes zu mir. Oder eine Beleidigung, ein schlimmes Schimpfwort. Er kennt meine Schwachstellen, weiß, was mir weh tut. Was er sagt, ärgert mich, manchmal wurde ich auch sehr wütend darüber. Das zu erleben, hat mit den Kindern viel gemacht. Zunehmend explodierte ich inzwischen schon bei Kleinigkeiten, fühlte mich sehr belastet und war sehr nervös. Mein älteres Kind hat nach jedem Streit geweint. Ihre schulischen Leistungen ließen nach, und sie hatte ständig Kopfschmerzen. Einmal habe ich bei einem solch schlimmen Streit die Polizei angerufen. Meine Tochter hat den Hörer genommen und zu den Beamten gesagt, „Kommen Sie bitte schnell!“.
Warum haben Sie die Polizei gerufen? Hatten Sie Angst vor Ihrem Mann?
A: Ich habe die Kontrolle verloren. Ich war sehr aufgebracht, die Kinder haben geweint, und ich wusste, es wird immer so weiter gehen. Ich hatte Angst, dass es ständig schlimmer wird.
Hatten Sie den Gedanken, sich zu trennen?
A: Anfangs wollte ich trotzdem versuchen zusammen zu bleiben. Wegen der Kinder. Kinder brauchen Eltern, Mutter und Vater. Ich habe dann begonnen nach Hilfe für mich zu suchen und habe schließlich Frau Glaser von der Diakonie kennengelernt. Das war vor zwei Jahren. Davor war ich bei Profamilia und bei einer Eheberatung.
Hatten Sie darüber nachgedacht, gemeinsam mit Ihrem Mann eine Paartherapie zu machen?
A: Ich war dreimal bei einer Therapeutin. Aber mein Mann hat sich geweigert mitzukommen. Einmal sind wir sogar zusammen hingefahren, er sagte, er wolle noch das Auto parken und dann nachkommen – er ist dann aber einfach nicht gekommen.
Sie sind jetzt seit zwei Jahren von Ihrem Mann getrennt, beide Kinder leben bei Ihnen. Haben Sie noch Kontakt zu Ihrem Ex-Mann?
A: Ja. Wann immer er die Kinder sehen möchte oder wann immer sie ihn besuchen wollen, ist das möglich. Immer wieder telefoniert er auch mit den Kindern. Es ist alles viel besser geworden, seit ich mich von ihm getrennt habe.
Er lässt Sie also in Ruhe?
A: Meistens. Manchmal überkommt es ihn wie eine alte Gewohnheit. Aber als wir zusammen gelebt haben, suchte er ständig Streit. Vielleicht war es einfach zu schwierig für ihn. Er hat gesehen, wieviel ich arbeite, und dass ich die Dinge, die ich angehe auch schaffe. Ob die deutsche Sprache lernen, die Schule besuchen und eine Arbeit finden. Aber ihm ist das eben nicht gelungen. Das hat etwas mit ihm gemacht. Bevor der Krieg in unserem Heimatland es ihm unmöglich gemacht hatte zu arbeiten, war er Chef einer großen Firma gewesen. Das Leben in Deutschland war sehr schwierig für ihn, die Sprache, die Bürokratie, die Jobsuche.
Sie erklären damit jetzt sein Verhalten. Frau Glaser, ist es typisch für eine gewaltsame Beziehung, dass man seinen Partner lange Zeit für sein Verhalten entschuldigt oder es vor sich und anderen rechtfertigt?
A: Ja, das ist auf jeden Fall typisch. Es werden Entschuldigungen für den anderen und sein Verhalten gesucht, er habe Probleme, er habe Stress, nur deshalb verhalte er sich so.
Frau Glaser, wann spricht man bei einem Beziehungs-Streit von häuslicher Gewalt?
A: Dieser Mann hatte beispielsweise gedroht, die Pässe der Kinder wegzunehmen oder die Kinder mit ins Ausland zu nehmen. Er findet die Punkte, von denen er weiß, damit kann er sie verletzen. Es sind Provokationen, auf die sie anspringt und damit ist der Streit da. Das ist auf jeden Fall eine Form von gewaltvollem Verhalten. Grundsätzlich gehört Streit zu einer Beziehung mit dazu. Dabei kann es auch mal zu einer Grenzüberschreitung kommen. Wichtig ist, wie danach damit umgegangen wird. Wenn darauf Entschuldigungen folgen und Gespräche, die zur Besserung führen, wenn die Personen reflektieren, wie es zu diesem Streit gekommen ist, und daran arbeiten wollen, dann gehört das zu einer normalen, gemeinsamen Entwicklung in einer Beziehung. Wenn es aber keine Reflexion und keine Schritte zu einer Besserung oder Veränderung gibt, wenn es stattdessen immer wieder zu diesen Grenzüberschreitungen kommt, dann sind wir im Bereich häuslicher Gewalt. Und individueller gesagt: Wenn es einer Person nicht mehr gut geht in ihrer Beziehung und sie es auch nicht mehr schafft, an den anderen heran zu kommen, dann ist Handlungsbedarf da, dann sollte etwas geändert werden. Wenn man merkt, es geht nicht mehr mit dem Partner, dann kann es nur noch die eigene Entscheidung sein, für ein besseres eigenes Leben.
Meinen Sie, es hätte diese Eskalation verhindert werden können, wenn es schneller zu einer Trennung gekommen wäre? Wird dieser Schritt oft zu lange hinausgezögert?
A: Gewaltsame Beziehungen sind wie eine Spirale. Meistens gibt es am Anfang eine sehr gute Phase. Dann gibt es eine langsame Steigerung, bis zu einer Eskalation. Manche Frauen gehen nach einer solchen ersten Eskalation direkt aus der Beziehung raus. Ein sehr heftiger Streit oder gar physische Gewalt sind für diese Frauen Gründe, sich sehr schnell zu trennen. Dann gibt es aber auch die anderen Frauen, die erleben die Eskalation, sind geschockt und wollen darüber aber erst einmal mit ihrem Partner sprechen. Er entschuldigt sich vielleicht auch, verspricht, das werde nie wieder vorkommen, und sie gibt ihm eine weitere Chance. Dann kommt erst mal wieder eine gute Zeit, bis sich die Schwierigkeiten wieder einschleichen und dann passiert es wieder, die nächste Eskalation. Das ist ein ganz typisches Muster, der sogenannte Kreislauf der Gewalt. Und das gilt für beides, psychische oder körperliche Gewalt.
Frau A., hat sich Ihr Mann auch bei Ihnen nach einem Streit entschuldigt?
A: Niemals. Er hat sich in seinem Leben nie für etwas entschuldigt. Er hat auch keinerlei Kritik an ihm akzeptiert. Wenn ich mit ihm über sein Verhalten sprechen wollte, hat er das abgelehnt. Aus seiner Sicht war er immer im Recht. Er hat nie eingeräumt, einen Fehler gemacht zu haben.
Frau Glaser, gibt es bestimmte Persönlichkeitstypen, die eher zu häuslicher Gewalt neigen als andere?
A: Das ist schwierig zu beantworten. Häufig bezeichnen Frauen ihre gewalttätigen Partner als narzisstisch. Sie haben wenig Empathie, sind nicht kritikfähig und es geht ihnen meist um sich und ihre eigenen Themen. Ein hoher Risikofaktor ist auf jeden Fall, wenn man selbst schon Gewalt – ob körperlich oder seelisch – erlebt hat, meist in der Kindheit. Das können Konflikte zwischen den eigenen Eltern gewesen sein, die mit Gewalt ausgetragen wurden. Dann überträgt man solche Muster und kennt keine anderen Lösungsstrategien.
In welchem familiären Umfeld sind Sie aufgewachsen, Frau A.?
A: Ich hatte große Freiheiten und wurde sehr gefördert, genau wie meine Brüder. Von meinem Ex-Mann wurde ich aber immer mit anderen Frauen verglichen, meine selbstbestimmte Lebensweise und deren traditionelles Rollenbild. Er hätte sich gewünscht, dass ich folgsamer gewesen wäre. Ich würde manche Dinge am liebsten vergessen, aber die Verletzung bleibt. Auch wenn wir wegen der Kinder telefonieren oder uns sehen.
Glauben Sie, ihre Kinder sind durch diese Erfahrungen ihrerseits nun geprägt und tragen sie weiter in sich?
A: Als ich noch mit meinem Mann zusammen war, haben sich die Kinder plötzlich auch gestritten. Wenn ich sie ermahnt habe, sie sollten friedlich miteinander sein, sagten sie, aber du und Papa streitet doch auch. Das war tatsächlich ein Auslöser, dass ich mich dann getrennt habe. Ich hatte gemerkt, die Kinder lernen dieses schreckliche Verhalten. Aber das ist glücklicherweise jetzt vorbei.
Frau Glaser, ein paar Fragen an Sie: Unter häuslicher Gewalt verstehen viele Menschen zunächst die körperliche Gewaltanwendung. Es gibt aber auch die seelisch, psychische oder emotionale häusliche Gewalt.Wird sie in der Öffentlichkeit zu wenig wahrgenommen?
A: Die häufigste Form der häuslichen Gewalt ist sicher die psychische oder seelische Gewalt in einer Beziehung. Diese kann sehr unterschiedlich aussehen. In gravierenden Fällen äußert sie sich durch permanente Beleidigungen sowie starkes Kontrollverhalten. Wo gehst du hin? Mit wem triffst du dich? Oder eine Frau darf nicht über eigenes Geld bestimmen. Das kann bis hin zu irgendwelcher Spy-Software auf dem Handy führen, um zu verfolgen, wo sie hingeht. Aber allein diese ständigen verbalen Beleidigungen, hinterlassen seelische Verletzungen. Es ist schwierig das als Delikt zu verfolgen, man kann keine Anzeige erstatten. Anders als bei körperlicher Gewalt. Es kommen manchmal auch Frauen zu mir in die Beratung, die sagen zu mir, sie würden aber nicht geschlagen, ob sie denn trotzdem hier richtig seien. Und natürlich sitzen sie hier trotzdem richtig. Das sind Verletzungen, die stattfinden.
Aber gehört es in unserer Gesellschaft nicht sogar zu einer gewissen Normalität, verbale Verletzungen auszuhalten und zu relativieren?
A: Es ist sicherlich individuell unterschiedlich, was jemand aushalten kann oder es einfach auch gewohnt ist auszuhalten. Für manche Paare ist es Alltag so miteinander zu reden und zu streiten. Da wird dann vielleicht gar kein Bedarf gesehen, das zu ändern oder sich Unterstützung zu holen. Aber sobald eine Person merkt, das geht für mich zu weit, das sind zu viele Verletzungen, das ist für mich nicht mehr Teil meiner Partnerschaft, in der ich Vertrauen haben und liebevollen, zärtlichen Umgang erfahren möchte, dann ist da ein Schlussstrich erreicht. Dann ist es Zeit zu überlegen, wie man Hilfe bekommen kann.
Das bedeutet aber auch, die Beziehung zu beenden?
A: Es gibt Paare, die es schaffen, das zusammen zu bewältigen. Im Landkreis gibt es auch eine Beratung für gewaltbereite Männer. Wenn jemand bereit ist zu erkennen, dass er übergriffig und beleidigend gegenüber seiner Partnerin geworden ist, dann ist da Potenzial, dass sich das Paar wieder zusammen eine gute Beziehung aufbauen kann.
Wieviele gewaltbereite Männer sind im Schnitt bereit, zu reflektieren und ihr Verhalten zu überdenken?
A: Es ist eher eine Minderheit. Für die meisten Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden, steht am Schluss die Trennung als Lösung. Was aber nicht immer heißt, dass die Gewalt dann aufhört.
Begleiten Sie eine Frau nach einer Trennung beratend weiter?
A: Ja, denn es geht bei unserer Arbeit auch um Stabilisierung. Viele Frauen haben erstmal wenig Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Da geht es auch darum, Ihnen zu helfen das wieder aufzubauen, Ressourcen zu schaffen und zu schauen, wie kann das eigene Leben gut gestaltet werden. Dabei geht es auch darum zu entdecken, was man gut kann, was Freude macht, was gut tut. Vielfach geht es aber auch um ganz praktische Angelegenheiten, die gemeinsamen Finanzen, wer muss was bezahlen, oder die Wohnungssuche.
Wieviele Frauen haben Sie im zurückliegenden Jahr beraten und begleitet?
A: Es ist ja ein Kooperationsprojekt für den Landkreis Emmendingen, wir als Diakonie arbeiten zusammen mit dem Caritasverband und der SKF Waldkirch. Insgesamt haben wir rund 100 Frauen beraten. Manchmal sind es nur Einmalkontakte, wo eine Frau sich einfach mal aussprechen kann gegenüber einer unbeteiligten Person, oft aber kommen sie jedoch mehrfach zu uns. Manche Fälle werden uns über die Polizei vermittelt.
Frau A., ab welchem Zeitpunkt war Ihnen klar, dass Sie die Eskalationen in Ihrer Ehe nicht mehr aushalten wollen und können?
A: Ab dem Zeitpunkt, als mein zweites Kind auf die Welt kam. Ich habe sehr versucht, wieder Ruhe in unsere Beziehung zu bringen, aber seitdem wurde es immer schlimmer. Anfangs habe ich noch nach Gründen für sein Verhalten gesucht, all die Schwierigkeiten, die er in Deutschland hatte, mit der Sprache, mit der Arbeitssuche. Ich sagte mir, das sei der Stress bei ihm. Alle meine Lösungsversuche scheiterten. Un er war ja auch nie bereit, selbst eine Beratung wahrzunehmen. Als ich dann gegangen bin, hat er gesagt, ich sei krank, verrückt.
Frau Glaser, was kann passieren, wenn eine Frau in einer vergleichbaren Situation keinen Schlussstrich zieht oder keine Hilfe sucht?
A: Meistens sinkt das Selbstwertgefühl sehr stark und die Frau isoliert sich zunehmend stark von ihrer Familie und ihrem Freundeskreis. Zum einen, weil er es schafft, sie zu isolieren, zum anderen, weil sie sich schämt und nicht mehr traut darüber zu sprechen, gerade wenn ihre Freundinnen ihr vielleicht schon hundert mal gesagt haben, sie soll sich trennen. Darüberhinaus gibt es so viele Abhängigkeiten, warum Frauen in solch einer Partnerschaft verharren, wie gemeinsame Kinder und Finanzen oder irgendwelche Bedürfnisse. Manche Frauen befürchten auch, nach einer Trennung allein und einsam zu sein, vielleicht nie wieder einen Mann für sich zu finden, weshalb sie dann lieber bei dem Mann bleiben, der sie schlecht behandelt.
Wie sollte man sich verhalten, wenn man den Verdacht hat, eine Bekannte lebt in einer gewalttätigen Beziehung?
A: Man sollte diese Freundin konkret darauf ansprechen. Zu sagen, ich habe gemerkt, dir geht es nicht so gut, ich erreiche dich so schlecht. Oder auch auf einen blauen Fleck ansprechen, von dem sie behauptet hat, sie habe sich gestoßen. Konkret nachfragen und anbieten, gemeinsam nach Hilfe zu suchen. Aber man muss der anderen dann die freie Entscheidung überlassen, wie sie weiter damit umgehen möchte.
Frau A., wie geht es Ihnen heute, nach der Trennung?
A: Die Trennung war für uns alle sehr wichtig, ich bereue sie nicht. Nachdem alle Lösungsversuche gescheitert sind, habe ich gesehen, das macht uns alle kaputt, mich, ihn und die Kinder. Wenn ein Mann nicht bereit ist, über Änderungen und Lösungen zu reden und nie einen Fehler bei sich sieht, dann kommt man nicht weiter. Und natürlich, die Kinder vermissen ihn, auch wenn sie ihn meist wöchentlich sehen. Für Kinder ist eine Trennung schwierig. Aber der Vorteil ist größer als der Nachteil. Frauen sollten mutig sein und sich entscheiden. Bei der Beratung wurden mir Wege aufgezeigt und ich musste selbst entscheiden.
In den meisten Beziehungen gibt es Konflikte aber diese sollten auf Augenhöhe basieren. In Gewaltbeziehungen geschieht dies nicht, diese begründen sich auf ein Machtungleichgewicht und es geht darum den anderen Partner oder die Partnerin zu unterdrücken. Verletzungen, seien sie physisch oder psychisch geschehen willentlich. Die gewalttätige Person hat ein Bedürfnis nach Macht und versucht diese durch Kontrolle oder wie bei Frau A. durch Verunsicherungen in Form von beleidigenden oder provokanten Aussagen auszudrücken. Frau A. hat sich aber dem entgegen gesetzt, sonst hätte sich die Situation möglicherweise weiter verschärft. Sie ist ihren Weg gegangen, ist sehr selbstbewusst und hat eigene Vorstellungen für ihr Leben in Deutschland. Sie hat es geschafft, die Kontrolle für ihre Situation zu übernehmen und hat sich schlussendlich getrennt.
Zahlen und Statistik
Polizeiliche Kriminalstatistik für den Landkreis Emmendingen (Polizeipräsidium Freiburg) 2022:
213 Fälle von Partnerschaftsgewalt (davon 178 Fälle weiblich, 35 männlich)
Unterstützung/ Fachberatungsstellen für den Landkreis Emmendingen
Häusliche Gewalt/ Partnerschaftsgewalt
Caritasverband für den Landkreis Emmendingen e.V.
Marina Palmer: 0173 – 5476319
Diakonisches Werk Emmendingen
Marie Glaser: 0176 – 81379163
Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Waldkirch
Ines Bruder: 0152 – 23762877
Sexualisierte Gewalt
Frauenhorizonte Freiburg mit einem mobilen Team in Waldkirch und Emmendingen
Terminabsprache unter: 0761 – 285 85 85
Frauen- und Kinderschutzhaus Freiburg
Tel.: 0761 – 310 72
Unterstützung für gewaltbereite Jungen und Männer
Caritasverband für den Landkreis Emmendingen e.V.
Jonas Muth: 0173 – 5486399